Richard Dübell

Die Pforten der Ewigkeit

Historischer Roman

Der Titel und die Aufmachung des neuen Romans von Richard Dübell lassen beim Leser von historischen Romanen Erinnerungen an Bestseller von Ken Follett wie Die Säulen der Erde oder Die Pfeiler der Macht erwecken. Wer eine minderwertigere Nachahmung dieser erwartet ist nach einigen Seiten des Buches überzeugt, dass sich der Dübell durchaus mit seinem international erfolgreichen Kollegen messen kann. Er schafft es von Beginn an, dass sich der Leser in die historischen Begebenheiten einfühlen kann und Empathie mit den Protagonisten empfindet.

 

Die Handlung erstreckt sich über einen Zeitraum von zwei Jahren und beginnt mit dem Tode von Kaiser Friedrich II. Die anschließende Zeit der Aufruhr und der Führungslosigkeit des Reiches sind die Grundlage der Ereignisse und Wirrungen, welche die Protagonisten erleben.

 

Eine Zisterzienserin namens Schwester Elsbeth versuchte eine Mitschwester mit Visionen vor einer möglichen Verfolgung als Ketzerin zu schützen und beschließt ein neues Kloster in einem abgeschiedenen kleinen Ort aufzubauen, an welchem sie hofft der Macht der kirchlichen Obrigkeit zu entkommen.

 

Die zweite Hauptfigur des Romans ist die historische belegte Person Rogers de Bezers, der Sohn des berühmten Katharerfürsten Ramons II. Trevencavel. Die Katharer wurden von der katholischen Kirche als Ketzer verfolgt, standen aber unter dem Schutze von Kaiser Friedrich II. Nach dessen Tod und der Herrenlosigkeit des Reiches beginnt jedoch erneut die Verfolgung der Katharer. Rogers wird von einem sterbenden Kreuzritter anvertraut, dass der Kaiser ihm im Sterben noch ein Geheimnis anvertraut hat, welches die Katharer retten und ihnen vielleicht sogar dazu verhelfen könnte, die katholische Kirche als entscheidende Glaubensrichtung abzulösen.

 

Rogers erhält von dem Sterbenden aber nur rätselhafte Angaben über das Vermächtnis. Auf der Suche nach dem Geheimnis kreuzen sich die Wege der Protagonisten und es entwickelt sich eine tragische Liebesgeschichte zwischen der jungen Ordensfrau und dem Fürstensohn

 

Sehr angenehm ist auch, dass alle im Roman vorkommenden Personen (Dramatis personae und historische Persönlichkeiten) am Beginn des Romans aufgeführt sind. Dies erleichtert vor allem am Beginn die Orientierung.

 

Fazit: Ein toller historischer Roman, der nicht nur für Franken, wo ein Großteil der Handlung stattfindet, interessant ist, sondern auch für alle anderen Leser eine wahre Freude ist.

 

Wolfgang Gonsch

4/5 Sterne
4/5 von 5

© 2011 Wolfgang Gonsch, Harald Kloth