Pauline Gedge

Pharao

Ägypten - 1350 vor unserer Zeitrechnung, zur Zeit der ruhmreichen 18. Dynastie. Pharao Amenhotep III. und dessen machtbesessene Hauptfrau Teje regieren ein wohlhabendes Reich in friedlichen Zeiten. Nach dem Tode Amenhoteps besteigt der verhasste Sohn Amenhotep IV. den Horusthron, heiratet neben seiner Schwester und zweier Töchter auch seine eigene Mutter Teje und bestimmt diese wie schon sein Vater zu seiner Hauptfrau und Regentin. Politisches Ungeschick, religlöser Fanatismus und Vertrauensseeligkeit lassen das Reich, welches ohnehin unter einer fürchterlichen Dürrekatastrophe leidet in Chaos und Armut versinken.

 

Geschickt eingefädelte Intrigen Nofretetes, Nebenfrau des sich nun Echnaton nennenden Pharaos, beschleunigen den Zerfall des Reiches und untergraben die ohnehin schlechte Gesundheit Echnatons. Nach dessen Tod wird der Bruder und Geliebte Echnatons, Semenchkarê neuer Pharao, wir aber genauso von General Haremhab ermordet wie Tejes und Echnatons Sohn Tut-Anch-Amun als dieser zum König gekrönt wird. Nach der kurzen Regierungszeit von Tejes Bruder Eje wird der unbarmherzige General Haremhab zum Pharao ausgerufen, der das darniederliegende Reich zu einer neuen Blüte führen sollte.

 

Pauline Gedge erzählt in diesem fantastischen Roman von Liebe und Hass, Macht und Ohnmacht, Intrigen und Politik vor dem Hintergrund einer längst vergangenen Hochkultur. In die Handlung weitestgehend eingebunden glaubt sich auch der nicht geschichtsinteressierte Leser in die Vergangenheit zurückversetzt und wandelt durch karge Landschaften, pompöse Paläste oder verbringt seine Zeit am allgegenwärtigen Nil. Wundervolle Landschaftsbeschreibungen wechseln sich mit treffenden Charakterdarstellungen ab. Trotz des abgehackten Schlusses ist dieses Werk ein wahrer Genuss und macht Lust auf mehr.

 

Fazit: Unbedingt lesen!

 

Wolfgang Gonsch

4/5 Sterne
4/5 von 5

© 2003 Wolfgang Gonsch, Harald Kloth