Original: Silent Running, 1972
Regie: Douglas Trumbull
In der Zukunft: Mit drei weiteren Astronauten ist Freeman (!) Lowell (Bruce Dern) seit Jahren auf dem Raumfrachter Valley Forge unterwegs. In riesigen Kuppeln transportieren diese Raumschiffe die letzten Wälder der Erde. Während Freeman sich liebevoll um Flora und Fauna kümmert, können seine Kollegen den Pflanzen und Tieren nur wenig abgewinnen. Lowell erntet selbst angebaute Lebensmittel, währen die anderen synthetische Nahrung bevorzugen und mit natürlicher Nahrung nichts anfangen können. Als die Valley Forge den Befehl erhält, aus Kostengründen die Biosphären zu sprengen und zur Erde zurückzukehren bricht für Lowell sein Lebenswerk zusammen. Widerwillig tötet er seine Kameraden und steuert das Raumschiff in Richtung Saturnringe, um die letzten Wälder zu retten ...
Die 1970er Jahre brachten hervorragende Science-Fiction-Filme hervor. Nach den gesellschaftlichen Umbrüchen in den 1960er Jahren befassten sich futuristische Filme nun auch verstärkt mit gesellschaftlich relevanten Themen und Bedrohungen. So z. B. »... Jahr 2022 ... die überleben wollen« (1973) und »Flucht ins 23. Jahrhundert« (1976) mit Überbevölkerung. »Der Omega-Mann« (1971) und »Andromeda - Tödlicher Staub aus dem All« (1971) mit bedrohlichen Viren und Bakterien. »Colossus« (1970) warnt vor Künstlicher Intelligenz und »THX 1138« (1971) vor Totalitarismus.
»Lautlos im Weltraum war für Douglas Trumbull (nach seiner Mitarbeit in Stanley Kubricks »2001: Odyssee im Weltraum«) seine erste Regiearbeit. Er war ein, für Universal Studios, günstig produzierter Independent-Film. In wenigen Szenen, z. B. als Lowell sich außerhalb des Schiffs begibt, sieht man ihm das auch deutlich an. Doch grundsätzlich ist Trumbull (der volle Kontrolle über den Schnitt hatte) mit seinem Streifen ein kleines Meisterwerk gelungen. Viele der Szenen wurden kostengünstig auf dem ausgemusterten Flugzeugträger USS Valley Forge (CV-45) gedreht. So konnte mittels Umbauten eine sehr glaubhafte Raumschiffatmosphäre erzeugt werden.
Später sind die einzigen Gesprächspartner des einsamen Astronauten drei Arbeitsdrohnen. Diese drei Roboter benennt er nach Comicfiguren (Huey, Dewey und Louie). Unter der Verkleidung steckten in Wirklichkeit körperbehinderte Menschen. Ein genialer Einfall, da dadurch eine ungeheure Emotionalität in Bezug auf die kleinen Maschinen erzeugt wurde. Die Schlusszene, in der Lowell einen Roboter verabschiedet, ist eine der anrührendsten Szenen in der Science-Fiction-Filmgeschichte.
Die Sängerin Joan Baez steuerte Songs zum Soundtrack bei. Der Titel »Rejoice in the Sun« passt einfach perfekt zu diesem ökologischen Science-Fiction-Film und auch perfekt in diese Zeit.
Was ich an »Silent Running« sehr schätze ist seine geradlinige, nicht unnötig komplizierte Handlung. Sondern eine klare (ökologische) Botschaft. Lowell begeht für seine Überzeugung ein schlimmes Verbrechen, doch man versteht wieso. So ist dann auch das Filmende nur konsequent.
Koch Media veröffentlichte 2014 »Lautlos im Weltraum« erstmals als Blu-ray mit interessanten Extras wie Interviews mit Douglas Trumbull und Bruce Dern. Vor allem ersteres enthält viele Infos zur Entstehungsgeschichte und den Dreharbeiten. Das limitierte Steelbook ist optisch ansprechend, aber ohne Innendruck.
Fazit: Science-Fiction trifft auf Ökologie. Ein Science-Fiction-Film-Klassiker mit viel Gefühl.
Harald Kloth
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© 2025 Harald Kloth
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