Elisabeth Klar: Wie im Wald

Roman

St. Pölten ; Residenz Verlag ; 2014 ; 269 Seiten ; ISBN 978-3-7017-1636-4

 

Karin lebt mit ihrem Freund Alexander in einem Haus, das einsam am Waldrand liegt. In diesem Haus lebten früher auch ihre Pflegeschwester Lisa, die Eltern August und Ingo und die Geschwister Margarethe und Peter. Karin und Lisa waren als Kinder unzertrennlich und haben viele glückliche Stunden im Wald verbracht. Doch dann passierte etwas, Vater August ist tot und das Pflegekind Lisa wurde verstoßen. Etliche Jahre später holt Karin Lisa, die in einer betreuten Wohngemeinschaft lebt, plötzlich gegen den Willen und Rat ihrer Geschwister und Großeltern zurück in das Haus. Dadurch gelangen die beiden in einen Strudel von Abhängigkeiten, da Lisa nicht fähig ist für sich selbst zu sorgen. Karins Beziehung mit Alexander zerbricht und alles scheint sich um den plötzlichen Tod von Vater August zu drehen und Lisas „Mitschuld“ daran.

 

Elisabeth Klar erzählt die Geschichte übergangslos und abwechselnd aus der Sicht von Karin und Lisa als Erwachsene oder als Kinder. Ihr einzigartiger Schreibstil und das Spiel mit der Psyche fesseln bis zum Schluss, obwohl der Leser schnell ahnt was passiert sein muss. Allerdings ist die Story rund um das dunkle Familiengeheimnis eher schwer verdauliche Kost und sorgt eher dafür, dass man sich nach Lesen dieses Buches eher bedrückt fühlt.

 

Fazit: Kein Mainstream-Werk, sondern der sehr individuelle Schreibstil der Autorin und die ständig wechselnden Perspektiven machen dieses Buch zu einer spannenden, aber nicht gerade leichten Lektüre, die dem Leser viel Konzentration abverlangt. Für dieses Buch sollte man sich Zeit nehmen, da es einen so schnell nicht wieder loslässt.

 

Katrin Scharf

3 Sterne
3 von 5

© 2015 Katrin Scharf, Harald Kloth