Zombies: Nechronologien, Band 1
Bielefeld ; Splitter ; 2014 ; 48 Seiten ; ISBN 978-3-95839-034-8
Charles ist Leibwächter des französischen Präsidenten. Als die Zombie-Epidemie Frankreich erreicht und Paris unter den Untoten fällt, macht er sich mit Benardi auf den Weg nach Genf. Dort in der Schweiz sollen sich Überlebenden noch erfolgreich verteidigen können. Während Charles seine Ex-Frau sucht, hat Benardi wichtige Unterlagen für die UNO im Gepäck.
Zombies und kein Ende! Nach den vier Bänden Zombies (Band 0 bis 3) von Olivier Peru und Sophian Cholet übernimmt in der Nachfolgeserie Zombies - Nechronologien Nicolas Petrimaux den Part als Zeichner. Damit werden nun die Striche und Zeichnungen deutlich gröber und damit leider auch beliebiger. Vor allem bei den Gesichtern fällt dies ins Gewicht, macht es eine Identifikation mit den Figuren doch sehr schwierig.
Überhaupt fällt es in diesem Comic schwer mit den Figuren zu sympathisieren. Der alternde Agent Charles bleibt letztendlich genauso blass wie viele der Figuren in diesem Band. Die französischen Präsidenten werden unfähig oder gar als Mörder dargestellt. Leider kommt das aber dieser Endzeit-Story auch nicht zu Gute. Der Plot des desillusionierten Helden ist seit Kurt Russels kongenialer Darstellung des 'Snake Plissiken' in Die Klapperschlange (1981) schon zu ausgewalzt. Man denke nur an Wolfgang Petersens In the Line of Fire (1993) - was für eine geniale Darstellung eines ausrangierten Secret Service-Agenten!
Gut gefällt das zeichnerisch gute Spiel mit Schatteneffekten und die einigermassen flotte Handlung. Der Ansatz die Zombie-Epidemie nach Europa zu verlegen ist äußerst interessant: Paris und Genf sind großartige, weil im Genre unverbrauchte Schauplätze.
Dieser erste Band der neuen Reihe Zombies - Nechronologien schließt mit vier Seiten Grafische Studien ab.
Fazit: Zeichnerisch und inhaltlich schlechter als die Ursprungsserie, aber immer noch unterhaltsam. Für Fans.
Harald Kloth
© 2015 Harald Kloth