Aha-Momente aus dem Café am Rande der Welt
München ; dtv ; 2015 ; 144 Seiten ; ISBN 978-3-423-28067-9
Allein der Titel dieses aufwändig gebundenen Buches verrät eine ganze Menge über dessen gedanklichen Inhalt und vermag Neugier zu wecken.
Wer bereits die beiden Werke „Das Cafe am Rande der Welt“ und „Wiedersehen im Cafe am Rande der Welt“ gelesen hat und sich dafür begeistern konnte, wird auch dieses lieben. Dabei handelt es sich diesmal nicht um eine neue
Geschichte, sondern um die Sammlung von AHA-Erlebnissen, unzähligen Momentaufnahmen des Alltäglichen und ist voller inspirierender Gedanken des Autors, die zum Großteil den beiden vorangegangenen
„Cafe-Begebenheiten“ entstammen. Beim Schmökern wird sich der Leser darin oftmals selbst wiedererkennen und Parallelen entdecken.
Es sind kurze prägnante Botschaften im Umfang von ein bis drei Seiten - selbst für lesefaule Zeitgenossen ist das zu bewältigen. Dazwischen dienen farblich ansprechende, ganzseitige
Illustrationen zur Auflockerung, die ebenfalls durch ihre Tiefgründigkeit bestechen. Insgesamt einhundertdreißig Seiten Gedankengut geben den Anstoß, das eigene Ich kritisch unter die Lupe zu
nehmen, zu überdenken und eventuell eine kleine Kurskorrektur anzustreben. Zum Festhalten eigener Aha-Effekte befindet sich auf den letzten zwölf Seiten genügend Platz für persönliche
Notizen.
Durch die leicht verständliche Wortwahl, welche gänzlich auf verwirrende Fremdwörter oder Fachbegriffe verzichtet, kann sich jeder, ohne Einschränkungen, auf diese Lektüre einlassen.
Ich persönlich empfehle, sich das Büchlein, wohl dosiert, Kapitel für Kapitel einzuverleiben um den enthaltenen Botschaften etwas „Einwirkzeit“ zu gönnen. Zum Start in den Tag oder vor dem
Einschlafen, aber auch nur zwischendurch darin kurz einzutauchen – ich finde es absolut empfehlenswert. Gerade in der heutigen Zeit, die von Hektik, Schnelllebigkeit und Oberflächlichkeit
beherrscht wird, gewinnen diese Texte an Bedeutung und regen ein kurzes Innehalten an. Bei einem einzigen Lesedurchgang wird es sicher nicht bleiben, dafür wäre es einfach zu schade!
Fazit: Klein aber fein.
Elisabeth Gonsch
© 2016 Elisabeth Gonsch, Harald Kloth