Roman
München ; Piper ; 2016 ; 384 Seiten ; ISBN 978-3-492-06029-5
Nach einer großen persönlichen Enttäuschung will Lana nur noch weg aus England – einfach alles hinter sich lassen und vergessen. Zusammen mit ihrer besten Freundin Kitty bricht sie auf, um eine Weltreise zu machen. Auf den Philippinen treffen sie eine Gruppe junger Menschen, die auf der Segeljacht „The Blue“ das Leben genießen und sich im wahrsten Sinne des Wortes einfach treiben lassen.
Lana und Kitty sind von Anfang an fasziniert von dieser Art zu leben. Die Unbeschwertheit ist genau das, wonach sie suchen. Umso glücklicher sind die beiden, als die Crew ihnen mitteilt, dass sie bleiben und auf der Blue mitreisen dürfen.
Als Skipper hat der ernste Aaron das Sagen an Bord. An seine strikten Regeln müssen sich alle halten. Dazu gehört auch, dass er an Bord keine Liebschaften duldet. Und man ahnt schon, dass dies zu Schwierigkeiten führen könnte.
Die aufgeschlossene Shell freut sich von Anfang an über die weibliche Unterstützung, denn bislang war sie die einzige Frau an Bord, obwohl sie sich mit Heinrich offenbar sehr gut versteht und dieser sich auch sehr um sie kümmert. Denny ist Lana von Anfang an sympatisch und gewinnt nach und nach ihr Herz, was natürlich nicht unproblematisch ist.
Nur aus dem verschlossenen Joseph wird keiner so richtig schlau. Eines Tages kippt die Stimmung an Bord und Joseph verlässt überstürzt das Schiff. Auf der Überfahrt nach Palau kommt es dann zu einem folgenschweren Ereignis, das die ganze Unbeschwertheit der vorhergehenden Wochen urplötzlich zunichte macht. An Bord herrschen nur noch Misstrauen und angespannte Stimmung, was Lana sehr zu schaffen macht. Nichts ist mehr, wie es vorher war und auf hoher See tun sich plötzlich menschliche Abgründe auf.
Nach „Der Sommer in dem es zu schneien begann“ hat Lucy Clarke mit "Das Haus, das in den Wellen verschwand" erneut eine spannende Geschichte aufs Papier gezaubert. Insbesondere der Wechsel zwischen "Jetzt" und "Damals", der immer anhand der Kapitelüberschriften angekündigt wird, trägt zur Spannungssteigerung bei. Man will einfach wissen, was genau an Bord passiert ist und was die einzelnen Personen eigentlich dazu bewogen hat, ihrem alten Leben den Rücken zu kehren. Die Aufmachung des Buches ist übrigens auch wieder sehr gelungen - ein Buch, das man gerne in die Hand nimmt.
Fazit: Zwar nicht ganz so mitreißend wie der Vorgängerroman, aber trotzdem eine spannende und gut geschriebene Geschichte vor Traumkulisse - als Urlaubslektüre für den nächsten Kurzurlaub absolut zu empfehlen.
Sonja Kraus
© 2016 Sonja Kraus, Harald Kloth