Patricia MacDonald: Ein Akt der Grausamkeit

Thriller

München ; Piper ; 2016 ; 395 Seiten ; ISBN 978-3-492-30757-4

 

Der Psychothriller „Ein Akt der Grausamkeit“ beginnt mit der Enthüllung des Geheimnisses um das neue Leben der Familie um Hannah, ihren Ehemann Adam und ihrer Enkelin Sydney. Eine Rückblende in die Vergangenheit zeigt im nächsten Teil ausführlich, warum sie in einen anderen Bundesstaat gezogen sind und ihr bisheriges Leben zurückgelassen haben:

 

Alles beginnt mit der Anklage gegen ihre 21-jährige Tochter Lisa, die beschuldigt wird, ihren Freund Troy ermordet zu haben. Im Laufe des Prozesses kommen erschreckende Details ans Licht, die die Eltern dazu bringen ihre Enkelin vor Lisa beschützen zu müssen. Der einzige Ausweg scheint die Flucht zu sein. Doch wird es Hannah und Adam gelingen, nicht von Lisa aufgespürt zu werden?

 

Dieses Werk verdient eher die Bezeichnung Familiendrama, da durch den Prozess das bisher idyllische Leben von Hannah, Adam, ihrer hochbegabten Tochter Lisa und deren Enkelin Sydney erschüttert wird. Nach Ende der Gerichtsverhandlung erhalten die Eltern vermehrt Hinweise auf die zutiefst verstörenden Pläne ihrer Tochter. Dadurch bricht eine Welt für Hannah und Adam zusammen, da sie alles für ihre Tochter, die hochintelligente Medizinstudentin, getan haben und sie ihr ganzer Stolz war.

 

Der Thriller ist eine schnelle und leichte Lektüre, die menschliche Abgründe offenbart und sehr erschütternd ist. Das Buch ist aus mehreren Zeitebenen geschrieben und die Charaktere werden authentisch dargestellt. Lisa hat von Beginn an eine sehr egoistische und unsympathische Seite, während ihre Eltern sehr liebevoll wirken. Zum Schluss hin zieht sich dieser Roman leider etwas in die Länge und das Ende erscheint wenig überraschend.

 

Fazit: Ein größtenteils spannendes Buch, das aber eher ein Familiendrama als ein Psychothriller ist.

 

Katrin Hildenbrand

4 Sterne
4 von 5

© 2016 Katrin Hildenbrand, Harald Kloth