Nora Berger: Die gefährlichen Intrigen des Marquis de Cinq-Mars

Roman

München ; Bookspot ; 2017 ; 534 Seiten ; ISBN: 978-3-95669-077-8

Henri Coiffier Ruzé d'Effiat, Marquis de Cinq-Mars war ein französischer Adeliger am Hof von König Luis XIII. im 17. Jahrhundert. Ihn und seine Verschwörung gegen Kardinal Richelieu nimmt die Autorin als Grundlage für Ihren Roman um Liebe, Intrigen, Freundschaft und Verrat.

Gleich zu Beginn führt sie dem Leser das tragische Ende ihres Protagonisten vor Augen. Rückblickend erfahren wir wie es dazu kam. Nora Berger öffnet zunächst drei Handlungsstränge. Da ist die junge venezianische Kaufmannstochter Gabriella, die aus Prestigegründen den hochnäsigen Julian de Rochebonne aus verarmtem, französischem Adel heiraten soll. Ihr Herz hat sie jedoch schon lange an Angelo, den mittellosen Hirtenjungen mit der geheimnisvollen Vergangenheit verschenkt.


Zur gleichen Zeit muss sich Kardinal Richelieu (der erste und einflussreichste Minister Frankreichs) mehrerer Mordversuche erwehren. Sein Ziehkind, Henri de Cinq-Mars, zaudert währenddessen mit seiner Position am Königshof und versucht seine Stellung durch intrigantes Handeln zu verbessern.

Nora Berger führt die Geschicke dieser Personen schnell zueinander und treibt die Geschichte zügig voran. Dabei beschreibt sie Henri de Cinq Mars als egoistischen, ehrgeizigen und hochgradig naiven jungen Mann, der einem Gegenspieler wie Kardinal Richelieu nicht im Mindesten gewachsen ist. Die Darstellung des Kardinals ist sehr gelungen. Die Autorin bedient sich hierbei aus historischen Quellen. Selbst Kleinigkeiten, wie die Vorliebe Richelieus für Katzen, werden thematisiert und bringen dadurch Schwung in die vorhersehbare Handlung.

Frau Berger packt sehr viel Handlung in ihren Historischen Roman und führt diese auch schlüssig zusammen. Mit ihrem geradlinigen Schreibstil lässt sich das Buch flüssig lesen. Leser, die sich anhand des Titels auf eine spannende und intelligent entworfene Kriminalgeschichte freuen, werden jedoch enttäuscht. Der Fokus der Autorin liegt zwar weitgehend auf den Zielen des Hauptakteurs doch das Komplott rückt leider durch die Ausgestaltung der Figuren und deren Geschichten zu sehr in den Hintergrund und wird viel zu wenig ausgeleuchtet.

Fazit: Ein nett geschriebener, kurzweiliger Roman, der sich leider nicht aus der Masse historischer Romane abheben kann.

Cornelia Krellner

3 Sterne
3 von 5

© 2017 Cornelia Krellner, Harald Kloth