Ein Provinzkrimi
Franz Eberhofer, Band 9
München ; dtv ; 2018 ; 300 Seiten ; ISBN 978-3-423-26192-0
Zurück in Niederkaltenkirchen. Franz Eberhofer hat es wirklich nicht leicht. Sein Bruder Leopold, die Schleimsau hängt nur noch auf dem Hof herum, da der Bau des gemeinsamen Doppelhauses ja schließlich überwacht werden will. Allein der Gedanke, mit dem, der hochschwangeren Panida und der Sushi Wand an Wand leben zu müssen, lässt den Franz erschaudern. Und dann noch die vielen Entscheidungen, die rund um den Hausbau zu treffen sind.
Andererseits kann es natürlich auch keine Dauerlösung sein, dass die Susi und das Paulchen ausgerechnet in Leopolds altem Kinderzimmer wohnen müssen. Aber dann soll auch noch sein Rückzugsort,
der geliebte Saustall abgerissen werden, damit an der Stelle eine Doppelgarage gebaut werden kann. Das geht natürlich gar nicht und der Eberhofer wäre nicht der Eberhofer, wenn er das nicht zu
verhindern wüsste.
Gerade als sich der Bürgermeister darüber aufregt, dass sich sein Kommissar fast nur noch um private Angelegenheiten kümmert und ansonsten wohl eine ziemlich ruhige Kugel schiebt, wird in den
Wäldern rund um Niederkaltenkirchen die Leiche einer jungen Frau gefunden. Die junge Dame war zufällig die neue Untermieterin des Metzgerehepaars Simmerl und hat wohl mit Stripshows
am häuslichen PC ihr Geld verdient. Äußerst pikant ist, dass unter den Kunden auch der Simmerl selbst und der Flötzinger waren. Sie gehören also zum Kreis der Verdächtigen und Eberhofer muss ihre
Fingerabdrücke nehmen.
Als wäre das alles noch nicht genug, geht es dem Ludwig, Eberhofers treuem vierbeinigen Gefährten sehr schlecht. Die Tierärztin zerstört alle Hoffnungen und kurz darauf stirbt der Hund. Ziemlich
mitgenommen von der ganzen Situation muss sich Franz Eberhofer dann auch noch mit seiner Erzfeindin Thin Lizzy herumärgern. Die kommt mit zwei Kollegen als Soko nach Niederkaltenkirchen. Da
mittlerweile eine zweite weibliche Leiche im Wald gefunden wurde, geht man nämlich von einem Serienmörder aus, der in den Wäldern rund um Niederkaltenkirchen sein Unwesen treibt. Wie immer
unterstützt auch dieses Mal der Birkenberger Rudi die Ermittlungen und sorgt für so manchen Brüller.
Im mittlerweile neunten Fall trifft es den Franz
Eberhofer persönlich sehr hart, weil er sich für immer von seinem Hund Ludwig verabschieden muss. Ganz am Ende des Buches gibt es dafür aber quasi zum Trost noch die Geschichte, wie
der Ludwig überhaupt zum Eberhofer kam.
Die etwas längere Pause zwischen dem achten Fall »Weißwurstconnection« und dem aktuellen Fall hat der Geschichte von Rita Falk gut getan. Das Wiedersehen mit den Bewohnern Niederkaltenkirchens und dem anderen Stammpersonal ist absolut gelungen.
Zwar werden Liebhaber von Regionalkrimis nicht so ganz auf ihre Kosten kommen, weil das Zwischenmenschliche auch im neuen Band
Kaiserschmarrndrama wieder im Vordergrund steht, aber die ein oder andere lustige Stelle macht das vielleicht auch wieder wett.
Fazit: Neues aus Niederkaltenkirchen: eine unterhaltsame Geschichte. Eberhofer-Fans werden auch im neuen Teil wieder ganz auf ihre Kosten kommen.
Sonja Kraus
Franz Eberhofer
Band 8: Weisswurstconnection | Band 9: Kaiserschmarrndrama | Band 10: Guglhupfgeschwader
© 2018 Sonja Kraus, Harald Kloth, Cover: Copyright © dtv Verlagsgesellschaft
Werbung | Die mit * gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate Links. Kommt über einen solchen externen Link ein Einkauf zustande, wird der Betreiber dieser Website mit einer Provision beteiligt. Für Sie enstehen dabei keine Mehrkosten.
Rita Falk: Kaiserschmarrndrama *Taschenbuch bei amazon.de
*Kindle bei amazon.de