Ulrike Herwig: Oskar an Bord

Roman

München ; dtv ; 2018 ; 285 Seiten ; ISBN 3-423-21710-3

Die Zutaten für diese verrückte Geschichte: Man nehme den verzweifelten Familienvater Markus in Geldnöten und dazu Tina, seine eher brave, gesetzeskonforme Ehefrau als lebendes Gewissen, das voller voller Bedenken, Zweifel und Ängste ist.
Außerdem kommen je eine Prise Abgestumpftheit im Eheleben, Geldnot und berufliche Unzufriedenheit mit in die Handlung.
Füge eine „Schnapsidee“ in Form eines Raubüberfalls hinzu und lasse dabei jede Form von Brutalität aus dem Spiel.
Fehlt noch der zufällig gekidnappte, hochbetagten Oskar - der körperlich nicht mehr ganz so fit ist. Er entpuppt sich als unkomplizierter Zeitgenosse und zugleich als liebenswerter, raffinierter Gangster, der das Ganze als willkommene Abwechslung zu seinem tristen Heimaufenthalt betrachtet.

Genau genommen besteht das große Abenteuer aus vielen kleinen „Kriegsschauplätzen“, überraschenden Wendungen und Katastrophen. Die Hauptakteure durchleben dabei eine durchwegs positive Veränderung ihrer Persönlichkeit und Lebenseinstellung.

Den ganz gespannten Lesern verrate ich nur so viel: Es gibt ein Happy End für alle.

Dieses etwas schräge Fluchtabenteuer auf 285 Seiten im Taschenbuchformat eignet sich als lockere Unterhaltung ohne den Leser dabei mit Fremdwörtern, komplizierten Handlungsabläufen oder notwendigem Hintergrundwissen zu strapazieren. Auch nach längerer Lesepause lässt sich der Anschluss an die Geschichte problemlos finden.

Fazit: Ein Taschenbuch für Liebhaber leichter, unbeschwerter Unterhaltung. Ein bisserl was zum Schmunzeln und Abschalten ohne langen Nachhall und Schwere.

 

Elisabeth Gonsch

3 Sterne
3 von 5

© 2018 Elisabeth Gonsch, Harald Kloth