Katharina Herzog: Zwischen dir und mir das Meer

Reinbek ; Rowohlt ; 2018 ; 348 Seiten ; ISBN 978-3-499-27420-6

 

Krankenschwester Lena führt ein sehr beschauliches Leben auf der Insel Amrum. Ihre Arbeit im Hospiz ist zwar nicht immer einfach, aber da sie mit ihrem Vater und ihrer Oma in einem kleinen Häuschen zusammenlebt, findet sie dort Ablenkung.
Als der gutaussehende Italiener Matteo Forlani auf die Insel kommt und sich nach Lenas Mutter erkundigt, ist Lena verunsichert.

 

Weshalb interessiert sich dieser tolle Mann für Mariella? Lenas Mutter Mariella war gebürtige Italienerin. Durch einen tragischen Badeunfall ist sie vor zwanzig Jahren ums Leben gekommen. Nachdem Matteo vom Tod Mariellas erfährt, ist er schockiert und reist völlig überstürzt ab.

 

Durch Zufall stößt Lena auf eine Mappe, die Matteo in der Hektik im Hotel vergessen hat. Darin finden sich ein paar Fotos ihrer Mutter und auf einem der Bilder blickt Mariella so sehnsuchtsvoll in die Kamera, dass der Blick wohl einem Liebhaber
gegolten haben muss. Warum Mariella damals aus Italien wegging, hat sie angeblich nie erzählt. Der Gedanke an ihre Mutter und deren früheres Leben in Italien lässt Lena keine Ruhe mehr.

 

Kurzerhand reist sie zusammen mit ihrer Schwester Zoe an die Amalfiküste. Dort begegnen die beiden ihrem italienischen Großvater und tauchen ein in die Vergangenheit ihrer Mutter. Stück für Stück erfahren sie, weshalb Mariella damals fortging.
Auch ein Wiedersehen mit Matteo gibt es, was Lenas Herz höher schlagen lässt. Als sich jedoch herausstellt, dass Lenas Großvater eine tiefe Abneigung gegen die Familie Forlani hegt, traut sich Lena fast nicht mehr, weitere Nachforschungen anzustellen.

 

Dabei waren die beiden gerade dabei, sich näherzukommen und nun scheint dieses zarte Band aufgrund der Geschehnisse der Vergangenheit und der Rivalitäten zwischen den Familien schon wieder zu zerreißen.

 

'Zwischen dir und mir das Meer' ist eine schöne Sommergeschichte, die zeigt,  dass das Leben einen manchmal zu Entscheidungen zwingt, die einen zutiefst im Herzen verletzen. Und die Erinnerung bleibt sogar, wenn zwischen zwei Menschen das Meer liegt. Beim Lesen des Romans kann man den Duft der Zitronenbäume an der Amalfiküste
förmlich riechen und bekommt Lust auf ein Glas leckeren Limoncello.

 

Fazit: ein schöner Sommerroman, der dazu noch mit einer interessanten Familiengeschichte aufwarten kann.

 

Sonja Kraus

4 Sterne
4 von 5

© 2018 Sonja Kraus, Harald Kloth

 

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