Katrin Einhorn: Paris für Anfänger

Roman

München ; dtv ; 2018 ; 284 Seiten ; ISBN 978-3-423-21750-7

 

Diese kurzweilige Geschichte beginnt recht harmlos mit dem Besuch eines Flohmarktes, bei dem Paul, Annika und Jojo aufeinander treffen. Bereits zu Beginn arbeitet die Autorin die Charaktere der drei Hauptfiguren detailreich heraus.

Mit Paul begegnen wir einem ruhigen, zuverlässlichen Zeitgenossen, der sein Leben am liebsten geplant umsetzt. Seine Freundin Annika erscheint dagegen eher quirlig und ist beruflich sehr viel unterwegs.

Die letzte im Trio ist Jojo, Annikas Schwester. Das Energiebündel Jojo fällt unter die Kategorie 'unkomplizierter aber anstrengender Lebenskünstler', weshalb Paul gerne einen weiten Bogen um Jojo macht. Jojo verkauft Sachen auf dem Flohmarkt und kauft ebenso selbst dort ein, wenn sie ein Schnäppchen oder eine Rarität aufgestöbert hat. Und eben genau so ein 'kleines Schnäppchen', sprich Kontrabass, macht Jojo an diesem Tag.

An und für sich wäre das kein großartiges Ereignis. Erst die Tatsache, dass Jojo dieses Musikinstrument nach Paris bringen soll, Annika beruflich unterwegs ist und deshalb Paul - wenn auch sehr widerwillig - einspringt um Jojo auf dieser Reise zu begleiten, bringt die ganze Geschichte in Schwung. Der Transport gestaltet sich schwierig, immer wieder tauchen neue Hürden auf, die es zu meistern gilt. Es entwickelt sich eine wahre Schnitzeljagd, die Paul und Jojo auf Trab halten und weitreichende Folgen nach sich ziehen.

Diese Lektüre lebt von den Gegensätzen der Hauptakteure zueinander. Eine amüsante Art von "Schwarz-Weiß-Malerei", die Leselust und Lesegenuß zur Folge hat.

Es ist eine einfache, überschaubare Geschichte, die mit ihrer Lebhaftigkeit sowie ihrem Detailreichtum überrascht und dabei entspannenden, gewaltfreien Lesegenuss bietet.

Fazit: Ab auf die Couch und einfach lesen!

 

Elisabeth Gonsch

5 Sterne
5 von 5

© 2018 Elisabeth Gonsch, Harald Kloth