Illustriert und bearbeitet von Fred Fordham
Graphic Novel
Reinbek ; Rowohlt ; 2018 ; 272 Seiten ; ISBN: 978-3-499-21822-4
Alabama in den 1930er Jahren. Es herrscht strikte Rassentrennung, Schwarze werden diskriminiert und auch der Ku-Klux-Klan hat die Region fest im Griff. Die achtjährige Jean Louise Finch, die von
allen nur Scout genannt wird, verbringt ihre Ferien immer zusammen mit ihrem älteren Bruder Jem.
Wie Kinder eben sind, malen sie sich die tollsten Geschichten aus. Vor allem der äußerst zurückgezogen lebende Arthur Radley, den alle nur Boo nennen, fasziniert sie. Sie verstehen nicht, wie
sich jemand so abschotten kann. Immer wieder versuchen sie durch Mutproben, sich dem Haus zu nähern.
Scouts und Jems Vater Atticus ist Anwalt. Als er die Verteidigung eines Schwarzen übernimmt, der angeblich ein weißes Mädchen vergewaltigt haben soll, werden die beiden Kinder mit
Alltagsrassismus und Vorurteilen konfrontiert.
So sehr sich ihr Vater für den zu Unrecht beschuldigten Tom Robinson auch einsetzt – am Ende entscheidet sich die Jury, den Angeklagten für schuldig zu befinden. Selbst die Kinder spüren, welch große Ungerechtigkeit hier vor sich geht. Und zu allem Überfluss wird Atticus dann auch noch bedroht.
Ist die Welt wirklich so schlecht wie es scheint oder gibt es neben Atticus unter den Erwachsenen auch noch gute Menschen?
Harper Lees Roman ist seit vielen Jahren ein Klassiker zum Thema Rassismus und Zivilcourage. Bereits 1962 erschien eine hervorragende und vielfach ausgezeichnete Literaturverfilmung mit Gregory
Peck in der Hauptrolle.
Der Illustrator Fred Fordham hat den Stoff jetzt neu bearbeitet und zur Graphic Novel umgestaltet. Diese sehr gelungene Neubearbeitung ist geeignet, auch künftige Generationen von Lesern für
diese wichtige Geschichte zu begeistern.
Fazit: tolle Graphic Novel.
Sonja Kraus
© 2019 Sonja Kraus, Harald Kloth