Vom Leben als Psychotherapeutin und selbst Betroffene
München ; dtv ; 304 Seiten ; ISBN 3-423-26213-3
Das Taschenbuch zeichnet ein Bild vom verzweifelten Kampf depressiver Menschen mit ihrer Erkrankung, der nicht immer gewonnen wird und deshalb oft tragisch im Suizid endet.
Die Autorin, selbst als Psychiaterin tätig, outet sich mutig und schildert ihren Lebensweg, geprägt von Depressionen, mit allen Höhen und Tiefen. Dieser Schritt verleiht dem Taschenbuch eine sehr
persönliche Note, da es sich nicht nur auf irgendwelche Fallbeispiele aus der psychiatrischen und psychotherapeutischen Praxis beschränkt.
Mit Hilfe von Beispielen aus ihrer langjährigen ärztlichen Tätigkeit wird der Leser an dieses schwierige Thema herangeführt und kann erkennen wie heimtückisch eine Depression mit ihren vielen
Facetten zuschlägt. Dabei veranschaulicht Frau Gask beeindruckend, wie kräfteraubend das für Betroffene und deren Angehörige ist.
Belastende, prägende Erlebnisse während der Kindheit und Jugend, die Bedeutung des Lebensumfeldes und mögliche Auslöser einer depressiven Phase muss der Therapeut in einfühlsamer, biografischer
Arbeit aufspüren um dann gemeinsam mit dem Klienten Lösungsstrategien erarbeiten zu können.
Dabei wird klar, dass Medikamente zwar helfen aber weit mehr Unterstützung als durch ein paar Tabletten erforderlich ist. Die Bereitschaft, sich auf eine Therapie einzulassen bildet die
Grundvoraussetzung für eine erfolgversprechende Therapie.
Fazit: Dieses Taschenbuch verbindet auf unterhaltsame Weise Lesefreude mit Wissensvermittlung. Es ist, wie ich finde, ein wertvoller Beitrag um Verständnis und Akzeptanz in der breiten Bevölkerung für diese quälende Krankheit voranzutreiben und Vorurteile einzudämmen.
Elisabeth Gonsch
© 2019 Elisabeth Gonsch, Harald Kloth