Steffi Hochfellner: Komme, was Wolle

Roman

München ; Knaur ; 2019 ; 445 Seiten ; ISBN 978-3-426-52374-2

 

Franzi ist überrascht, als sie erfährt, dass sie von ihrer Großtante Gerlinde Geld sowie ein Haus geerbt hat. Nur dunkel kann sie sich erinnern, dass sie als Kind in Ostfriesland im Urlaub gewesen ist und bei dieser Gelegenheit Gerlinde besuchte. Seither hat sie von der Tante nichts mehr gehört.

Nachdem Franzis Leben ohnehin gerade im Umbruch ist, wagt sie den großen Schritt, bricht ihre Zelte in Nürnberg ab und zieht in den hohen Norden. In der Mühlenstraße in Westersum erwartet Franzi dann ihr Erbe. Ein ziemlich in die Jahre gekommenes reetgedecktes Häuschen, das im Erdgeschoss die "Wunderkiste", den von Tante Gerlinde geführten Handarbeitsladen beherbergt. Auch dieser ist ziemlich verstaubt und Fanzi dämmert, dass ihr so einiges an Arbeit bevorsteht und die Arbeiten auch den größten Teil des geerbten Geldes verschlingen werden. Kaum angekommen macht Franzi Bekanntschaft mit Sönke, der für eine Immobilienfirma arbeitet und Franzi dazu rät, das Haus abzustoßen, da es marode sei. Einerseits fühlt es sich gut an, mit Sönke zu flirten und von ihm umworben zu werden. Andererseits hat Franzi ein ungutes Gefühl dabei. Will er vielleicht doch nur an das Haus herankommen?

Nach und nach lernt Franzi ihre Nachbarn und einige Freunde von Tante Gerlinde kennen. Im Baumarkt lernt sie Joost kennen, der ihr eine große Hilfe bei all den anstehenden Renovierungen ist. Durch ihn lernt sie auch seine Schwester Rieke kennen. Diese ist Zimmerin und zusammen mit ihren polnischen Mitarbeitern bringen sie das in die Jahre gekommene Haus wieder auf Vordermann.

Stück für Stück verändert sich auch der Laden und die Neueröffnung rückt immer näher. Alles könnte so schön sein - wären da nicht die vielen unschönen Zwischenfälle. Als neue Einwohnerin und Zugezogene hat Franzi leider auch mit Ablehnung und Hass zu kämpfen. Jemand will Franzi das Leben schwer machen und erreichen, dass sie wieder wegzieht. Geköpfte Blumen, zerstochene Autoreifen, Schmierereien am frisch gestrichenen Haus - Franzi macht trotzdem tapfer weiter. Dann kracht auch eines Nachts noch ein Ast aufs Dach und verursacht erheblichen Schaden. Als sich herausstellt, dass der Ast angesägt wurde, wird deutlich, dass der Saboteur vor nichts zurückschreckt und sogar Franzis Verletzung billigend in Kauf genommen hätte. Wird Franzi sich davon entmutigen lassen? Kann sie dauerhaft mit ihrem kleinen Laden Erfolg haben bei so viel Ablehnung, die ihr entgegenschlägt? Und werden all die selbstgemachten Produkte auch wirklich von der Kundschaft gekauft?

Steffi Hochfellner hat mit diesem Roman eine nette Geschichte vorgelegt. Nachdem Franzi gerne bastelt, trifft es sich sehr gut, dass sie ein Handarbeitsgeschäft geerbt hat. Im Verlauf der Geschichte wird so einiges gebastelt. In einem umfangreichen Bastelteil am Ende des Buches finden sich dann die jeweiligen Anleitungen dazu. Auf den Umschlaginnenseiten kann man sich anhand der Farbabbildungen die fertigen Endprodukte ansehen.

Fazit: nette Geschichte kombiniert mit schönen Kreativ-ideen - ideal für Bastelfans.

Sonja Kraus

3 Sterne
3 von 5

© 2019 Sonja Kraus, Harald Kloth