Tausendundeine Nacht - Das glückliche Ende

Aus dem Arabischen von Claudia Ott

München ; dtv ; 2018; 426 Seiten ; ISBN 3-423-14649-4

 

Der zweite Band von Tausendundeiner Nacht besticht, wie schon Band eins "Wie alles begann", durch seine blumig orientalische, oft umständlich wirkende Sprache. (Genau genommen ist dies der dritte Band, denn der mittlere Teil dieser Märchensammlung ist bis dato leider verschollen)

Es ist ein umfangreicher Geschichtenschatz mit detailreichen Wortmalereien und bietet die Möglichkeit für den Leser in eine bunte Märchenwelt abzutauchen. Stellenweise benötigt man gutes Durchhaltevermögen für die langatmigen Textpassagen. Diese, versetzt man sich jedoch in die Situation der schönen Erzählerin Schahrasad, sind durchaus angebracht um Zeit zu gewinnen und ihren scheinbar sicheren Tod hinauszuzögern.

Doch wie es sicherlich den meisten Märchenkennern bekannt ist, kommt es vollkommen anders: Krönender Abschluss ist die märchenhafte Heirat Schahrasads mit König Schahriyar. Ein wunderschönes, rauschendes Happy End nicht nur für die beiden - aber mehr wird hier nicht verraten.

Die bei uns größtenteils unbekannten Märchen sind absolut lesenswert und verdienen es, entdeckt zu werden. Sie fordern Konzentration und eignen sich prima als Couchlektüre zum Abschalten, Entspannen und Träumen.

Wie bereits im ersten Band findet der Leser auch hier abschließend einen äußerst umfangreichen Anhang mit interessanten Erklärungen, was das Buch zu einer runum gelungenen Sache macht. Die Bebilderung beschränkt sich auf schlichte, orientalische Ornamente in schwarz/weiß. Farbenprächtige phantasiereiche Märchenbilder entstehen bei der Lektüre höchstens im Kopf.

Fazit: Für Märchenliebhaber unverzichtbar.

 

Elisabeth Gonsch

4 Sterne
4 von 5

© 2019 Elisabeth Gonsch, Harald Kloth