Marie Matisek: Unter dem Limonenhimmel

Die Amalfi-Reihe. Band 2

Roman

München ; Knaur ; 2019 ; 317 Seiten ; ISBN 978-3-426-52143-4

In ‚Ein Sommer wie Limoneneis‘ entführte Marie Matisek ihre Leserschaft an die wunderschöne Amalfiküste. Nun präsentiert sie mit ‚Unter dem Limonenhimmel‘ eine Fortsetzung.

Der inzwischen getrennt lebende frühere Anwalt Marco Pantanella pendelt zwischen der Amalfiküste und München, wo seine Noch-Ehefrau Geli und die beiden Kinder leben. In Italien genießt Marco den Kontakt zu seinem Jugendfreund Pippo sowie das Zusammensein mit seiner Jugendliebe Lisabetta, die ebenfalls getrennt von ihrem Mann lebt.

Die beiden schweben im siebten Himmel – wären da nicht die Probleme, die es mit der Zitronenplantage von Marcos Vater Raffaele gibt. Sowohl das Wohnhaus als auch die Plantage selbst sind sehr in die Jahre gekommen und es ist klar, dass viel Geld investiert werden muss, um zukunftsfähig zu bleiben. Als Marco seinem Vater ein paar Ideen unterbreitet, weigert sich der Sturkopf Raffaele sich mit den Veränderungen überhaupt nur zu befassen. Und als Marcos Anwaltskollegin Nathalie auftaucht wird deutlich, dass die Abfindung, mit der Marco gerechnet hat wohl nicht ohne langwierigen Rechtsstreit zu erwarten ist.

Seit die Deutsche aufgetaucht ist, scheint der Eismacher Pippo wie ausgewechselt. Hat er etwa ein Auge auf Nathalie geworfen? Und was hat es mit Raffaeles Zerstreutheit auf sich? Ist es das Alter? Als dann noch ein uralter Schuldschein auftaucht, scheint alles auf dem Spiel zu stehen: sowohl lange bestehende Freundschaften als auch die Zukunft des Familienbetriebs. Ob sich am Ende doch noch alles zum Guten wendet?

Leider ist es wie so häufig bei Fortsetzungen auch hier so, dass der zweite Band hinter dem ersten zurückbleibt. Marie Matisek schafft es zwar erneut, die herrliche Kulisse der Amalfiküste äußerst plastisch darzustellen, die Geschichte an sich ist aber etwas schwach.

Die eingebauten italienischen Ausdrücke und Redewendungen sollen wohl die Authentizität des Textes verstärken. Die damit verbundenen Fußnoten sind wahrscheinlich gut gemeint, stören aber den Lesefluss.

Mag sein, dass dies im ersten Band nicht so zu Buche schlug, weil die Geschichte an sich besser war. Hier stört die Vorgehensweise jedenfalls. Positiv hervorzuheben ist die schöne Aufmachung des Buches.

Fazit: ein Sommerroman für zwischendurch.

 

Sonja Kraus

3/4 Sterne
3/4 von 5

© 2019 Sonja Kraus, Harald Kloth