Jussi Adler-Olsen: Opfer 2117

Der achte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q

Thriller

München ; dtv ; 2019 ; 592 Seiten ; ISBN: 978-3-423-28210-9

Joan Aiguader, katalonischer Journalist in Barcelona, hat eigentlich mit dem Leben abgeschlossen und steht kurz vor dem Suizid. Doch dann weckt eine Berichterstattung seine Neugier und er reist nach Zypern, wo er am Strand eine tote Frau fotografiert und einen interessanten Artikel schreibt.

Er berichtet über das Opfer 2117, doch bereits kurze Zeit später steht fest, dass die Frau nicht bei der Flucht gestorben ist, sondern ermordet wurde. Derweil läuft es im Sonderdezernat Q in Kopenhagen relativ ruhig bis Assad den Artikel liest, der in ganz Europa in den Presseorganen erscheint. Er ist wie vom Blitz getroffen, weil er die Tote kennt. Als er dann kurze Zeit später in der Presse ein weiteres Foto mit Flüchtlingen endeckt, traut er seinen Wahrnehmungen nicht mehr, weil die Frau auf dem Foto seine Frau Marwa zu sein scheint. Kann es das wirklich geben?

Carl und die restlichen Kollegen im Sonderdezenat haben Assad in den letzten Jahren mehr und mehr in Herz geschlossen und können nicht glauben, was er ihnen erzählt. Seine Lebensgeschichte war bisher unbekannt, doch nach und nach zeigt sich, dass es in seinem Leben einen Gegenspieler gibt, der alles daran setzt, ihn zu vernichten. Der Pressebericht über das Opfer 2117 fasziniert Alexander, der seit Monaten am Computer spielt.

Er will das Opfer rächen, damit alle merken, dass es so nicht weitergehen kann. Er startet einen mörderischen Countdown, in dem er auch die Polizei von Anfang an mit einbezieht. Die denken anfangs nur an einen schlechten Scherz und merken zu spät, das er es sehr ernst meint. Assad ist mit Carl unterwegs nach Deutschland, weil sein Gegner Ghaalib dort einen mörderischen Plan umsetzen will, der nicht nur Assad, sondern auch vielen anderen Menschen den Tod bringen soll.

Der achte Fall für das Sonderdezernat Q ist ein erstklassiger Thriller, der einen von Anfang an mitnimmt. Aus verschiedenen Perspektiven entwickelt Jussi Adler Olsen einen rasanten Plot, der auch die Themen unserer Zeit gut miteinbindet. Ein kleiner Bericht in einer spanischen Zeitung wird zum Auslöser für ein riesiges Terrorvorhaben. Einmal angefangen, will man das Buch erst wieder aus der Hand legen, wenn auch die letzte Seite gelesen wurde.

Fazit: spannender Fall mit Assad in Höchstform.

 

Matthias Wagner

5 Sterne
5 von 5

 © 2019 Matthias Wagner, Harald Kloth