Sophie Kendrick: Das Echo deines Todes

Thriller

Hamburg ; Rowohlt ; 2020 ; 300 Seiten ; ISBN: 978-3-499-00084-3

Lara, Michelle und Eileen bekommen 16 Jahre nach Ihrem Urlaub in Schweden eine Einladung, nochmals auf die Insel zu kommen. Damals waren sie zu viert, es war ein wunderschöner Sommer, doch in der letzten Nacht verschwand Rebecca, die von allen nur Becca genannt wurde. Tags darauf fand man ein gekentertes Boot, aber von Becca fehlte jede Spur. Die vier Abiturientinnen haben sich damals mit den beiden Jungs Leon und Vincent angefreundet. Auch diese beiden tauchen nach 16 Jahren wieder auf der Insel auf. Wer hat sie eingeladen und was soll das Ganze nach so langer Zeit?

 

Lara war damals verliebt in Vincent, aber sie war viel zu schüchtern, leidet sie doch unter dem Asperger Syndrom. In kritischen Situationen rezitiert sie Gedichte und bekommt von ihrer Außenwelt nichts mehr mit. Als die fünf auf der Insel sind, passieren verschiedene Dinge, die sich niemand erklären kann. Plötzlich glaubt Eileen, dass sie Becca gesehen hat. Aber wie kann das sein, träumt sie oder ist Becca damals wirklich nur verschwunden, um 16 Jahre später wieder aufzutauchen?

Sophie Kendrick entspinnt einen sehr guten Thriller. Es wird aus der Sicht von Lara erzählt und die Erzählung wird nur unterbrochen durch die Vernehmungsprotokolle, die vor 16 Jahren bei der Polizei erstellt wurden. Es ist sehr beklemmend, wenn deutlich wird, wie Lara tickt, die zu den unmöglichsten Zeitpunkten klassische deutsche Gedichte rezitiert, unter anderem „Der Erlkönig“ oder „John Maynard“. Lange Zeit glaubt man eine Ahnung zu haben und dann ist aber letztlich doch alles anders.

Fazit: Beklemmend schön!

 

Matthias Wagner

4/5 Sterne
4/5 von 5

© 2020 Matthias Wagner, Harald Kloth