Sven Koch: Schwarzer Fjord

Psychothriller

München ; Knaur ; 2020 ; 316 Seiten ; ISBN:978-3-426-52349-0
 
Liv Solberg erwacht in der Klinik und an ihrem Bett sitzen die beiden Polizisten Knud Nissen und Tine Kjar. Sie kann sich nur daran erinnern, dass sie beinahe getötet wurde. Die beiden Polizisten wollen den genauen Tatablauf ermitteln. Liv ist Architektin und wohnt eigentlich in Kopenhagen. An den Fjord ist sie nur gekommen, weil ihre beste Freundin Vigga plötzlich verschwunden war. Deren Ehemann Magnus hat Liv angerufen, da er nicht mehr weiter wusste. Liv kann sich aber nur sehr vage an die letzte Nacht erinnern.

 

Sie ist fest davon überzeugt, dass sie ein Tagebuch ihrer besten Freundin gefunden hat. Die Beziehung zwischen Magnus und Vigga war demnach sehr angespannt, vor allem, weil Magnus in seiner Softwarefirma an einem geheimen Projekt namens Heimdall arbeitet. Außerdem erfuhr Liv in dem Tagebuch von der Schwangerschaft ihrer Freundin. Die Ermittler glauben Liv kein Wort, vielmehr sind sie davon überzeugt, dass Liv Magnus getötet hat, schließlich wurde sie bewusstlos neben seiner Leiche aufgefunden.

 

Noch bevor Liv in die Haftanstalt überstellt wird, gelingt ihr die Flucht. Nur sie alleine muss nun beweisen, dass das, was sie gesagt hat auch stimmt. Das alles ist nicht gerade einfach, gilt sie doch als psychisch sehr labil, weil sie als Kind mit ansehen musste wie ihre Mutter von ihrem Vater umgebracht wurde. Das ist mittlerweile mehr als 25 Jahre her, aber ihr Vater wurde vor kurzem aus der Haft entlassen. Wem kann sie noch vertrauen? Sie kontaktiert ihren Exfreund Frederik, doch auch dieser ist in der Sache involviert, hat er doch Magnus und sie gefunden.

 

Nach 'Kalte Sonne' schafft es Sven Koch abermals, einen Psychothriller vorzulegen, der hält, was er verspricht. Die Geschichte spielt wieder in Dänemark. Mit jeder Seite, die man liest, entsteht ein immer größerer Sog, der es fast unmöglich macht, das Buch aus der Hand zu legen. Ist zunächst die Sachlage sehr unklar, wird sie nach und nach klarer und man hat als Leser das Gefühl, zu wissen wohin die Reise geht. Als man bereits auf die Zielgerade einbiegt ahnt man nicht, dass es nochmals eine ganz ganz große Kurve gibt.
 
Fazit: Spannung bis zur letzten Seite.

 

Matthias Wagner

4/5 Sterne
4/5 von 5

© 2020 Matthias Wagner, Harald Kloth