2018
Regie: John Chester
91 Minuten
Molly und John Chester leben in Los Angeles. Sie ist erfolgreiche Koch-Bloggerin. Er ist Dokumentarfilmer. Der Hund "Todd" wird ihr Leben verändern. Dieser wird nämlich aus seinem Gefängnis einer Tierhorterin befreit und landet bei den Chester´s. Sie geben Todd das Versprechen, ihn nie mehr wegzugeben. Doch was beide nicht bedenken: Ihr vierbeiniger Freund bellt in ihrer Abwesenheit laut und lang. Todd wegzugeben kommt für das Pärchen aber nicht in Frage. Und so möchten sie sich ihren langgehegten Traum erfüllen: Die eigene Farm, um ihre Ideen einer ökologischen Landwirtschaft zu verwirklichen.
In Kalifornien, auf dem kahlen Gelände einer aufgegebenen Farm, versuchen die Chester´s das unmöglich scheinende. Erträge zu erwirtschaften und gleichzeitig im Einklang mit der Natur und Schöpfung zu leben.
Die Geschichte der "Apricot Lane Farms" ist in den ersten Jahren vor allem auch eine Geschichte des Scheiterns. Des Verzweifelns an so genannten "Schädlingen" wie Nagern (fressen die Wurzeln ihrer Obstbäume), Schnecken (fressen die Blätter der Obstbäume), Vögeln (fressen das Obst) oder Koyoten (fressen die Hühner). Unbändige Naturgewalten wie reissende Fluten oder alles zu verschlingen drohende Feuer bedrohen zudem das kleine Paradies.
Doch die Chester´s geben nicht auf. Mit ihrem unglaublichen Idealismus, Durchhaltevermögen, Zusammenhalt und der Hilfe vieler Freunde schaffen sie mehr als nur eine Heimat für Schweine, Hühner, Schafe, Hunde und Katzen. Sie demonstrieren, dass Koexistenz mit der Natur, nicht nur möglich, sondern sogar vorteilhaft sein kann.
Die eineinhalb Stunden dieses Dokumentarfilmes gehen leider viel zu schnell vorbei. Manche Themen müssen deswegen oberflächlich bleiben. Hier wäre vielleicht eine Mini-Serie schön gewesen, um einzelne Aspekte näher zu beleuchten.
Fazit: Dramatisch, gefühlvoll und ehrlich. Diese kleine Farm ist ganz groß. Eine tolle Dokumentation.
Harald Kloth
© 2020 Harald Kloth