Mhairi McFarlane: Aller guten Dinge sind zwei

Roman

München ; Knaur ; 2020 ; 429 Seiten ; ISBN 978-3-426-52270-7
 
Für Anwältin Laurie fühlt es sich so an, als würde sie in einem schlechten Film die Hauptrolle spielen. Ihre große Liebe Dan - ebenfalls Anwalt und der Mann, mit dem sie bereits seit 18 Jahren zusammen ist - verkündet ihr, dass es aus ist, weil er sich sein Leben ganz anders vorgestellt hat. Nach und nach stellt sich aber heraus, was der wahre Grund ist. Dan hat bereits eine andere Frau kennengelernt und zu allem Überfluss ist diese auch noch schwanger von ihm. Laurie wurde also offensichtlich schon längere Zeit hintergangen. Dabei waren sich die beiden einig, dass das Thema Kinder derzeit noch keine Rolle spielen soll. Und jetzt wird Dan Vater aber Laurie ist eben nicht die Mutter, sondern eine andere, jüngere Frau. Kein Wunder, dass Laurie ziemlich neben der Spur ist. Noch dazu arbeitet Dan in der gleichen Kanzlei, man läuft sich also zwangsläufig immer wieder über den Weg.

 

Als Laurie eines Abends mit Jamie - dem Frauenheld der Kanzlei - im Fahrstuhl stecken bleibt, schmieden die beiden einen Plan. Sie wollen so tun, als wären sie zusammen. Laurie hofft dadurch insgeheim, Dan wieder zurückzubekommen und für Jamie geht es darum, ob er in der Kanzlei als Partner einsteigen kann, was nur bei solidem Lebenswandel Aussichten auf Erfolg hat. Und Laurie, die von den Chefs sehr geschätzt wird, soll ihm dazu verhelfen. Über die sozialen Netzwerke kann man sich sehr gut inszenieren und der gutaussehende Jamie ist darin Experte. Also starten die beiden ihr Täuschungsmanöver. Und lernen sich dabei mehr und mehr kennen. Je mehr Zeit vergeht, desto mehr öffnen sie sich einander und werden immer vertrauter miteinander. Doch in der Kanzlei wittern die Kollegen, dass an der Sache etwas faul ist. Ob die beiden wirklich damit durchkommen? Oder sind am Ende dann doch echte Gefühle im Spiel?
 
Mhairi McFarlane legt nach "Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt" und "Sowas kann auch nur mir passieren" mit ihrem neuesten Werk "Aller guten Dinge sind zwei" wieder einen sehr unterhaltsamen und kurzweiligen Roman vor.  Sie nimmt die Selbstdarstellungssucht in den sozialen Medien aufs Korn und macht deutlich, dass es im Leben oft anders kommt, als geplant.
 
Fazit: ein toller Wohlfühlroman - genau das Richtige für einen gemütlichen Leseabend.

 

Sonja Kraus

4/5 Sterne
4/5 von 5

© 2020 Sonja Kraus, Harald Kloth