Wahre Verbrechen in Ostbayern
Regenstauf ; MZ-Buchverlag ; 2020 ; 200 Seiten ; ISBN 978-3-86646-387-5
Seit 2019 kann man den True-Crime-Podcast des Mittelbayerische Medienhauses „Spuren des Todes“ abonnieren und damit gut recherchierte Kriminalfälle aus der Oberpfalz und Niederbayern im beliebten Podcast-Format anhören. Nun gibt es das Buch zum erfolgreichen Podcast, das von der MZ-Redakteurin Isolde Stöcker-Gietl geschrieben wurde. Stöcker-Gietl arbeitete auch als Gerichtsreporterin und berichtet zusammen mit anderen Kollegen im Podcast „Spuren des Todes“.
Die Fälle im Buch sind wie gewohnt gut recherchiert und sachlich aufbereitet. Die dargestellten Kriminalfälle werden mit viel Bildmaterial von den Tatorten, den Opfern und Tatwaffen sowie
historischen Zeitungsauschnitten veranschaulicht. Die Verbrechen reichen von Vermisstenfällen, Cold Cases bis zu eiskalten Morden im sonst so beschaulichen Ostbayern. Die meisten der Fälle wurden
aber bereits im Podcast besprochen. So kann nur durch das Zusatzmaterial und die beigefügten Interviews mit einem Profiler, einer psychiatrischen Gutachterin und einem Fachanwalt für Strafrecht
für Fans des Podcast noch ein Mehrwert entstehen.
Oft hat die Autorin es geschafft die Angehörigen der Opfer zu befragen und stellt damit die Opferperspektive in den Mittelpunkt. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und das Buch mit knapp 200
Seiten, viel Bildmaterial und relativ wenig Text ist somit schnell ausgelesen. Das Buch bietet eine spannende Zeitreise über die spektakulärsten Verbrechen der letzten Jahrzehnte bis zurück in
die 1970er. Der Fall Maria Baumer, der in den letzten Jahren, die Gemüter der Menschen in Ostbayern besonders bewegt hat, wird ebenfalls im letzten Kapitel des Buches nochmal aufgerollt.
Fazit: Das Buch bietet einen gewissen Mehrwert zum Podcast, es werden aber nahezu die gleichen Fälle beschrieben. Eine schnelle und leichte Lektüre für Zwischendurch, um sich über
schlagzeilenträchtige Verbrechen in der Heimat zu informieren.
Katrin Hildenbrand
© 2021 Katrin Hildenbrand, Harald Kloth