Eveline Hasler: Tag der offenen Tür im Himmel

Roman

Zürich ; dtv ; 2021 ; 112 Seiten ; ISBN 978-3-423-21807-8

Im Himmel gibt es ein Problem: „Die Menschen wissen nichts mehr vom Himmel und vom Paradies.“ Das himmlische Management unter der Führung von Petrus und dessen Adjutant Zelus appellieren in der routinemäßigen Versammlung bei Vollmond an die Engel des zweiten und dritten Lehrjahres, sich zur Behebung dieser irdischen Missstände etwas einfallen zu lassen. Die Idee des Engels Eleusius doch einfach einen  „Open Day“, also Tag der offenen Türe im Himmel, zu veranstalten stößt auf offene Ohren bei Petrus. Die Planungen zur Umsetzung sind in vollem Gange, was dem Konkurrenzunternehmen in der Hölle natürlich nicht entgeht. Ronaldinio, ein unerfahrener Jungspund, ist auserkoren zur Spionage und wird nach oben geschickt.

 

Mehr möchte ich zur Handlung nicht verraten, außer dass diese Veranstaltung ein voller Erfolg wird und mit Happy End abschließt. Es geht sehr menschlich zu in den beiden Unternehmen Himmel und Hölle. Dieses Buch trieft nur so von Klischees. Petrus tritt als sehr eingefahrener, alter und strenger Typ auf. Eloisius hingegen verkörpert den unbeschwerten, aufgeschlossenen Jugendlichen, der hilfsbereit und neugierig agiert und mit Raffinesse auch Petrus herumkriegt. Es herrscht ein Gefühl von Glück und Liebe.

 

Die Hölle unter der Tyrannei des Teufels bekräftigt die Vorstellung vom Bösen. Gluthitze, ein rauher Umgangston, Tierquälerei und hinterhältige Gedanken lassen diesen Ort wenig erstrebenswert erscheinen. Auf 106 Seiten findet eine märchenhafte, kindliche Fantasiegeschichte statt – mit Höhen und Tiefen ohne dabei bedrohlich zu wirken. Dennoch ist die Kritik an den Auswüchsen unserer heutigen Zeit deutlich herauszulesen. Diese beiden konkurrierenden Parteien  als irdische Unternehmergesellschaften zu präsentieren empfinde ich als geniale Idee und verleiht der Story einen netten Touch.
 „Die Liebe zur Macht weicht der Macht der Liebe“ bewahrheitet sich hier und beweist, dass Liebe und Glück das scheinbar Unmögliche möglich machen können. Sogar ein Entrinnen aus höllischen Gefilden nach oben ins Paradies ist durchaus möglich.

Fazit: Eine leichte Lektüre, die vor sich hinplätschert und anspruchslos und nett zu lesen ist.

Elisabeth Gonsch

3 Sterne
3 von 5

 © 2021 Elisabeth Gonsch, Harald Kloth

 

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