(USA 2021)
Chris Pratt rettet als zeitreisender Soldat nicht nur die Welt, sondern auch seine kaputte Vater-Sohn-Beziehung. Mit diesem Satz könnte man diesen Science Fiction-Actionkracher beschreiben. Der Film bedient sich hierfür reichhaltig aus dem Fundus bisheriger Invasionsfilme.
Anfangs glaubt man sich an Paul Verhoevens "Starship Troopers" (1997) erinnert, leider ohne dessen satirischen Spitzen. Actionreiche Stadtkämpfe hat man auch schon in "World Invasion: Battle Los Angeles" (2011) gesehen. Eine Intensität wie z. B. in James Camerons "Aliens" (1986) wird leider nie erreicht. Dazu tauchen die, sehr hässlich anzusehenden, außerirdischen Monster zu häufig auf. Diese Giftpfeile verschießen zu lassen, war eine gute Idee, leider wird dies im Verlauf nicht weiter ausgebaut. Das in Island gedrehte Filmende erinnert dann wieder ein wenig an John Carpenter´s genialen "Das Ding aus einer anderen Welt" (1982) oder Ridley Scott´s Klassiker Alien (1979), ohne jemals dieses Niveau zu erreichen.
Das interessante Thema Zeitreise, wird kurz abgehakt und dient fortan nur als Mittel zum Zweck. Nämlich um den Vater mit seiner, in der Zukunft bereits erwachsenen, Tochter aufeinander treffen zu lassen. Das wäre kein Problem, aber "The Tomorrow War" macht aus dieser Wendung leider recht wenig. Und so erinnert man sich wehmütig an James Cameron´s "The Terminator" (1984) , wo der Held aus der Zukunft, den zukünftigen Widerstandsführer erst noch zeugen muss. Oder auch an Doug Liman´s "Edge of Tomorrow" (2014), in dem Tom Cruise in einer Zeitschleife gefangen immer und immer wieder gegen außerirdische Invasoren antreten muß.
Schauspielerisch sehr positiv fallen Chris Pratt und J. K. Simmons (als Vater) auf. Interessant gestaltet ist auch die Meeresstadt, die etwas an Kevin Reynold´s "Waterworld" (1995) erinnert. Auch von der letzten (?) Meeresflotte des Planeten Erde (eine bunte Mischung aus zivilen und militärischen Schiffen) hätte man gerne noch mehr gesehen. Auf der Positivseite ist der hohe Actionanteil, Langeweile kommt hier nicht auf. Was man leider von manchen, fast schon beschämend, schlechten Dialogen leider nicht behaupten kann.
Fazit: Kurzweilige Military-Science Fiction ohne Ecken und Kanten.
Harald Kloth