Elizabeth George

Wer die Wahrheit sucht

Ein Inspector-Lynley-Roman. Band 12

Da ist sie wieder, die Großmeisterin des amerikanischen Krimis, Elizabeth George mit ihrem neuen Buch Wer die Wahrheit sucht. Wieder einmal führt Sie uns in die Welt des Verbrechens und der Familiengeschichten voller Überraschungen.

 

Diesmal ist die britische Kanalinsel Guernsey der Schauplatz des Geschehens. Der Millionär und Mäzen Guy Brouard wird eines Tages nach seinem täglichen Schwimmen ermordet aufgefunden. Verdächtigt wird die Amerikanerin China River, die mit ihrem Bruder erst ein paar Tage auf Guernsey ist und dem Guy lediglich die Baupläne von einem Architekten aus Amerika geliefert hat. Sind aber tatsächlich nur Baupläne für ein geplantes Museum der Grund, weswegen sie und ihr Bruder den langen Weg über den Ozean nehmen und das viele Geld dafür kassieren? Was steckt wirklich dahinter?

 

Um seiner verhafteten Schwester China zu helfen, wendet sich ihr Bruder in London an ihre alte Freundin Deborah und ihren Mann Saint James, Polizei-Gutachter und ein Vertrauter des Inspektors Thomas Lynley, die dem Leser aus früheren Romanen Elizabeth Georges ganz gut bekannt sind, und die dann auch die Klärung des Falls übernehmen.

 

Denn verdächtigt wird nicht nur China. Es gibt noch einige Inselbewohner, die gegen den reichen und herrischen Frauenheld Guy was im Schilde führen und ein Motiv haben, ihn zu töten. Seine letzte abgewiesene Geliebte zum Beispiel, oder der hiesige Architekt, der den ersehnten Auftragt doch nicht bekommt, und der Glaser Henry, mit dessen minderjähriger Tochter Guy schläft, oder sein unzufriedener, von der Mutter manipulierte Sohn.

 

Da ist noch Guys Verbündeter, der Greis Graham, der im zweiten Weltkrieg während der deutschen Besatzung gegen die Nazis im Untergrund gekämpft hat und dessen Lebensinhalt ein Museum für seine Kampfkameraden ist, die ihr Leben für die Freiheit gegeben haben und Opfer eines Denunzianten sind, der allzu lang unerkannt geblieben ist und dessen Namen nun endlich ans Licht kommen soll. Ohne Guys Geld kann er dieses Museum nicht bauen.

 

Das Testament des Ermordeten sorgt für eine Überraschung. Das erhoffte viele Geld ist weg. Wo ist nur all das Geld des Millionärs geblieben? Welch eine Ironie, dass die Auflösung doch überrascht und sehr gelungen kommt.

 

In diesem Buch zeigt Elizabeth George - trotz stolzer 700 Seiten - wieder ihre Klasse, was die Beschreibung von Charakteren, ihrer Geschichten und die Tiefe der menschlichen Beziehungen betrifft. Der Roman liest sich leicht. Er handelt von Neid, Gier, Rache und Liebe. Die Personen wirken sehr echt und lebendig. Ihre Geschichten und Schicksale sind spannend und interessant erzählt.

 

Fazit: Das Buch macht geradezu süchtig, so tut man sich schwer, den Roman überhaupt einmal aus der Hand zu legen.

 

Ludmila Hück

5 Sterne
5 von 5

© 2005 Ludmila Hück, Harald Kloth