Kaum einer, der mit schnodderigem Tonfall derartige Lebensweisheiten daherbringt. Und erst recht kein anderer, der diesen Schreibstil inne hat wie Wolf Haas. Eigentlich sollte er als der Haas´schen Stil bezeichnet werden, denn mit der Schreibkunst an sich hat das alles, was Haas da treibt, nichts zu tun - wie Haas selbst sagt. Er schreibt so,wie die Leute sprechen. Und zwar ganz genauso! Weil schreiben ohne Menschenkenntnis ganz schlecht (würde er den Brenner vielleicht sagen lassen). Und dass das dann nichts werden kann, das dings, ist eh klar.
Nur schade, dass er sich für Das ewige Leben, angeblich der letzte "Brenner-Krimi", nicht ein bisschen mehr Zeit gelassen hat. Mir jedenfalls kam es beim Leben so vor, als hätte er den Roman vielleicht unter (Verlags-)Zeitdruck geschrieben, jedenfalls lässt vor allem der Schluss zu wünschen übrig. Da ist man von Wolf Haas wesentlich ausgefuchstere Sachen gewohnt. Dennoch: Wolf Haas ist ein Fall für sich - und den darf man sich nicht entgehen lassen!
Ich kann nur dringend raten: Lest Komm, süsser Tod - auch wenn man die Verfilmung mit Josef Hader vielleicht schon kennt, das Buch schlägt jeden guten Witz im Film um Längen.
Fazit: Zu empfehlen für alle Einsteiger ist dieser letzte Roman jedoch nicht. Und auch nicht für die eingefleischten Fans, denn die werden das Buch leicht enttäuscht am Ende
zuklappen.
Petra Pfeffer
© 2003 Petra Pfeffer, Harald Kloth