Günther Hacker

Wind ins Netz

Netzeinspeisung und Akkuladung mit neuen Kleinwindrädern

In Zeiten der globalen Erwärmung, der täglichen Meldungen über das Abschmelzen der Pole, des ausufernden Kohlendioxyd-Ausstoßes, zunehmender Ressourcen-Knappheit und aus dem Wunsch heraus, unseren Kindern eine gerade noch intakte Welt mitgeben zu können, reifte der Entschluß (die beste Ehefrau von allen war anfangs gar nicht so begeistert und hat sich wahrscheinlich nur aus Liebe zu mir dazu breit schlagen lassen!), auf dem Dach unseres Hauses eine Photovoltaikanlage zu installieren.

 

Zwei befreundete Nachbarn waren ebenfalls sofort Feuer und Flamme von der Idee einer eigenen "Strom-Maschine" und bereits zwei Monate nach unseren ersten, planvollen Lagerfeuergesprächen, dem Einholen von Angeboten für eine komplette Anlage und deren Finanzierung konnten wir alle stolz regenerativen Strom ins öffentliche Netz einspeisen. Der sich daraus ergebende nette finanzielle Nebeneffekt sollte an dieser Stelle auch nicht ganz unerwähnt bleiben!

 

Seit gut einem Jahr produzieren unsere Anlagen jetzt sauberen Strom und schon schlummern und reifen neue Ideen, unserer Umwelt etwas Gutes zu tun und evtl. auch unseren Geldbeutel noch ein bisserl zu entlasten. Wir wohnen in relativer Höhenlage und stehen mit unseren Häusern ziemlich "im Wind", daher lag es Nahe, uns mit der Windkraft auseinander zu setzen. Selbstverständlich dachten wir nicht an eine Megawatt-Anlage im Nordseestil, sondern an etwas kleines, schnuckeliges. Wer hat nicht schon mal für seinen Nachwuchs nächtelang einen Garten-Flieger gebaut (es soll ja schließlich eine Überraschung sein!), ihn aufgestellt und diesen dann stolz dem völlig desinteressierten Nachwuchs präsentiert.

 

Nun, das Internet ist voll von Informationen, Daten, Fakten und noch viel viel mehr von Für und Wider. Unzählige Seiten preisen an, fast so viele verteufeln und einige wenige machen einen seriösen Eindruck. Wie soll da der Laie durchsteigen?

 

Im Laufe der Recherchen stieß ich dann jedoch auf das Buch Wind ins Netz von Günther Hacker. Schnell besorgt und sofort angefangen zu schmökern! Das knapp 180seitige Buch ist sehr gut aufgebaut, es erklärt komplexe Zusammenhänge knapp aber ausführlich genug und selbst Details aus der Elektrotechnik, der Elektronik oder der Mechanik sind laiengerecht dargestellt und erklärt.

 

Der erste, einführende Teil informiert über die Technikentwicklung und enthält Erlebnisse mit einzelnen Windrädern und Firmen. Dazu viele Erfahrungen über Aufbau und Betrieb. Im zweiten Teil finden Sie kurz gefasste theoretische Infos über den Wind selbst, die Funktion und den Aufbau verschiedener Windräder. Der dritte Teil beschäftigt sich eingehender mit Kaufkriterien und diversen Praxistests.

 

Teil vier und fünf widmen sich eingehend mit der Technik und den Unterschieden zwischen Akkuladung und Netzeinspeisung sowie den geeigneten Standorten, der Windmessung, dem Aufbau, der Genehmigung und dem Betrieb einer Kleinwindkraftanlage. Im abschließenden sechsten Abschnitt erhalten Sie wertvolle Adressen und Links zu weiter führenden Informationen bzw. zur Auswahl eines geeigneten Windrades.

 

Fazit: Dieses Buch lässt für Laien und in Technik nicht ganz so bewanderte Windrad-Interessenten keine Wünsche offen; es informiert knapp aber ausführlich genug über alles Relevante und war uns eine große Entscheidungshilfe! Wer sich also für Kleinwindkrafträder, die Akkus laden oder ihre Energie ins Netz einspeisen können, interessiert, wird in diesem Buch neben der interessanten Technikstory mit vielen Fotos eine Fülle von Informationen zur Auswahl der modernen Anlagen, zur Technik der Netzeinspeisung und Akkuladung, zum geeigneten Standort, zur Montage und zum Betrieb des Ganzen finden.

 

Wolfgang Gonsch

4 Sterne
4 von 5

© 2009 Wolfgang Gonsch, Harald Kloth