Olivier Peru / Sophian Cholet / Simon Champelovier

Nachdem er Vinnie erschossen hat (siehe Band 1: Die göttliche Komödie), darf Sam trotzdem in der Karawane auf Vashon Island bleiben. Der Junge Josh liegt schwerverletzt auf der Krankenstation. Um den Kleinen mit den nötigen Medikamenten zu versorgen, muß eine Expedition Vorräte organisieren. Gemeinsam mit dem immunisierten Theodor und der Piloten Alicia erkundet Sam per Hubschrauber die umliegenden Krankenhäuser. In einem verlassenen Militärcamp entdeckt Sam eine Fotografie seiner Tochter Stacy.

Währenddessen versucht man auf Vashon Island die Zombies zu töten. Merkwüdigerweise haben sich die Untoten in die Wälder zurückgezogen. Schließlich entdecken Serge und seine Männer eine Herde, die ein Haus belagern. Sie können eine Gruppe Kinder befreien, die halb verhungert sind.

Um seine Tochter zu finden macht sich Sam auf den Weg nach Portland. Dort soll es einen besonders gesicherten Flughafen geben. Doch eine riesige, aus mehreren tausenden bestehende, Zombieherde bahnt sich ebenfalls den Weg durch Oregon.

Die Stärken der Albenreihe Zombies liegen im hervorragenden Aufbau der Atmosphäre und einer sehr actionreichen Handlung. Nachdenkliche und ernste Momente wechseln mit blutigen Horror-Elementen oder temporeicher Action (beim Sturm auf die Waldhütte beispielsweise). Die Charaktere sind allesamt interessant und vielschichtig. Gut und böse verwischen sich im Chaos der zerfallenden Zivilisation.

Das "Wimmelbild einer "Nation auf Wanderung" auf Seite 38 und 39 ist außergewöhnlich bedrohlich und bringt die Idee von "Zombieherden" sehr gut zur Geltung. Text und Bild harmonieren, wie schon im ersten Band, gewohnt perfekt. Die Gesichter bleiben dafür weniger detailliert ausgearbeitet, dafür entschuldigen viele ungewöhnliche, perspektivisch hervorragend gestaltete Panels.

Der Gewaltfaktor ist themenbedingt hoch (Kopfschüsse an Zombies beispielsweise). Unter 16 Jahren ist diese Reihe deshalb nicht zu empfehlen.

Fazit: Die Reihe Zombies konnte sich mit dem zweiten Band steigern und wartet auf seine Verfilmung. Vielleicht hat ja ein europäisches Studio den Mut dazu? Die erfolgreiche Serie "The Walking Dead" des amerikanischen Fernsehsenders AMC hat es vorgemacht.

Harald Kloth

© 2012 Harald Kloth