Ein Provinzkrimi
Franz Eberhofer, Band 4
München ; dtv ; 2013 ; 261 Seiten ; ISBN 3-423-24987-0
»Griessnockerlaffäre« ist der vierte Fall für den Dorfpolizist Franz Eberhofer und erneut ein ganz spezieller. Diesmal ist der Franz selbst Hauptverdächtiger in einem Mordfall. Es wurde nämlich sein ungeliebter Vorgesetzter, der Barschl, nach einer handfesten Auseinandersetzung mit ihm, umgebracht. Als Tatwaffe wird zu allem Überfluss auch noch sein „Hirschfänger“ sichergestellt.
Nur weil Richter Moratschek, welcher dem Herrn Eberhofer auf Grund eines früheren Falls sehr positiv gegenüber gestimmt ist, seine Hand schützend über ihn hält, wird er nicht umgehend in Untersuchungshaft genommen. Da der Vorgesetzte ein sehr unangenehmer Zeitgenosse war, deshalb auch „Arschl“ genannt, liegt den Landshuter Kollegen nicht besonders viel an der Aufklärung des Falls und der Franz muss den Fall wieder selber lösen.
Bei seinen Ermittlungen stößt er auf die Witwe des Verstorbenen, welche ein „echtes Hammerweib“ ist. Diese hatte genügend Gründe, ihrem zu Tode gekommenen Ehemann, den Tod zu wünschen, hat aber ein „astreines“ Alibi. Auch der neue Freund der Witwe scheidet auf Grund eines Alibis als Täter aus. Unterstützt von seinem Freund den Privatdetektiv Birkenberger schafft es der Franz aber die Wahrheit ans Licht zu bringen und löst nebenbei noch einen Mordfall welcher als Unfall zu den Akten gelegt wurde.
Auch im privaten Umfeld vom Franz zeigen sich derweil größere Verwerfungen. Die Oma, welche zusammen mit dem Papa gegenüber von Franzs „Saustall“ wohnt, bekommt Besuch von einem alten Freund der kurzer Hand bei ihr einzieht. Das „schmeckt“ den Papa gar nicht und so hat er oft ziemlich schlechte Laune, was wiederum dem Franz zusetzt. Aber mit seiner unverwechselbaren und unkonventionellen Art schafft er es auch diese Wirrungen zu enträtseln und so in die richtigen Bahnen zu lenken. So zu sagen im vorbeigehen beschafft der Franz einem Bauer einige Erntehelfer, rettet den ehemaligen Arzt des Dorfes nach einem Suizidversuch und gibt ihm im Verlauf seinen Lebensmut wieder und auch das Liebesleben seines Freunds Flötzinger rettet er. Sein eigenes Liebesleben wird ebenfalls etwas durcheinander gewirbelt, aber am Ende versöhnt er sich wieder mit seiner Susi.
Auch beim vierten Fall des Dorfpolizist Franz Eberhofer gelingt der Autorin Rita Falk ein von der ersten bis zur letzten Seite spannender und lustiger Regionalkrimi. »Grießnockerlaffäre« ist die gelungene Fortsetzung von »Winterkartoffelknödel«, »Dampfnudelblues« und »Schweinskopf a la Dente«. Alle welche die ersten drei Fälle bereits gelesen haben, werden auch am vierten ihre Freude haben und denjenigen die noch keines der Bücher gelesen haben empfehle ich alle vier der Reihe nach zu lesen.
Fazit: Insgesamt sicher keine Weltliteratur aber sehr, sehr gute Unterhaltung mit viel bayerischem Witz und Charme, welche dem bayerischen Leser das Herz erwärmt, aber vermutlich auch Nichtbayern begeistern kann.
Konrad Wimmer
Franz Eberhofer
Band 3: Schweinskopf al dente | Band 4: Griessnockerlaffäre | Band 5: Sauerkrautkoma
© 2012 Konrad Wimmer, Harald Kloth, Cover: Copyright © dtv Verlagsgesellschaft
Werbung | Die mit * gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate Links. Kommt über einen solchen externen Link ein Einkauf zustande, wird der Betreiber dieser Website mit einer Provision beteiligt. Für Sie enstehen dabei keine Mehrkosten.
Rita Falk: Griessnockerlaffäre *Taschenbuch bei amazon.de
*Kindle bei amazon.de