Johnny Mad Dog

2008

Regie: Jean-Stéphane Sauvaire

Der 15jährige Johnny „Mad Dog" ist Kindersoldat im kriegsgebeutelten afrikanischen Liberia. Mordend, plündernd und vergewaltigend ziehen er und seine Jungs auf Geheiss ihres „Generals" gegen den Feind, die Regierung. Auf dem Weg zur Eroberung der Hauptstadt trifft Johnny auf das Mädchen Lakolé, die ihren Bruder und behinderten Vater beschützen will.

Zwischen 1989 und 2003 überzog ein Bürgerkrieg das westafrikanische Liberia. In sogenannten „Small-Boy-Units" wurden Kinder zum erbarmungslosen Kämpfen und gnadenlosen Töten gezwungen. Die Folge waren ganze Generation von traumatisierten Kindern.

»Johnny Mad Dog« ist brutal, ehrlich und schockierend. Denn er zeigt die grausame Welt, in der die Kindersoldaten bestehen müssen oder getötet werden. Die Kinder sind nur Mittel zum Zweck, sie werden verschleppt, belogen und benutzt für die Machtgier der Erwachsenen. Die irrealen (aber so in Wirklichkeit geschehenen) Verkleidungen der Kinder (Hochzeitskleid, Flügel) geben dem Anti-Kriegsfilm manchmal eine bizarre, fast surreale Note.

Die ungeheure Authentizität entsteht durch das schauspielern echter Kindersoldaten, die in diesem Spielfilm sozusagen ihre eigene Geschichten nacherzählen konnten. Ebenso war ein echter Warlord Berater des Films und spielte zugleich den General als gnadenloser Aufpeitscher und Anführer der Kindersoldaten. Durch das Belassen der Originalsprache (Liberianisches Englisch) wirkt der Film zusätzlich authentisch, fast wie eine Dokumentation. Gedreht wurde an Originalschauplätzen in Liberia mit Unterstützung der Präsidentin.

Erhältlich von Koch Media als Blu ray und als DVD in Originalsprache mit deutschen Untertiteln.

Fazit: Johnny Mad Dog ist einer der wichtigsten Kriegsfilme aller Zeiten. Unbedingt anschauen.

Harald Kloth

© 2013 Harald Kloth

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