Eigentlich müsste diese CD "Dead Valley Days - Part 2" heissen, stattdessen weist nur der Untertitel ("Lost songs and rarities" auf die Gemeinsamkeit mit der bereits 1996 veröffentlichten CD Death Valley Days hin. Und wieder ist es die Mischung aus Cover-Versionen, Alternative-Takes eigener Songs und bisher nur auf Soundtracks oder Compilations aufgetauchtem Material, die überzeugt.
29(!) unveröffentlichte bzw. in diesen Versionen noch nicht bekannte Songs auf zwei CDs bringt die Band aus Seattle diesmal unters Volk. Die Auswahl der Fremdkompositionen geriet allerdings um einiges ausgefallener. So finden sich unter anderem Songs von 22 Pistepirkko ("Shot bayou"), Serge Gainsbourg ("Sorry angel","Bonnie & Clyde"), Antonio C. Jobim ("Corcovado"), Townes VanZandt ("Sanitorium blues") und auch wieder von Neil Young (diesmal allerdings das unbekanntere "Albuquerque"). Auffallend ist, dass die Band ihre Songs ausgiebiger bearbeitet als in ihrer Frühphase (die ja auf "Death Valley Days" dokumentiert ist). Die Arrangements sind wesentlich ausgeklügelter, mit vielen Nuancen, die es zu entdecken gilt. Streicherpassagen oder vermehrter Keyboardeinsatz sind da nur die offensichtlichsten Anzeichen.
Insgesamt wirkt "Drunken Soundtracks" wesentlich abwechslungseicher und zeigt die Entwicklung der Band besser auf. Deshalb ist diese Doppel-CD die bessere von zwei sehr empfehlenswerten Zusammenstellungen. Mal sehen, wie viele verschollende Aufnahmen in Zukunft noch von dieser Band auftauchen werden...
Fazit: Sehr empfehlenswert.
Wolfgang Daschner
© 2003 Wolfgang Daschner, Harald Kloth