Original: Raised by Wolves, 2020
Regie: Ridley Scott, Luke Scott
Die Erde ist durch einen Religionskrieg verwüstet. Auf dem erdähnlichen Planeten Kepler22b landet ein Raumschiff. An Bord befinden sich zwei Androiden und tiefgefrorene, menschliche Embryos. Die künstlichen Menschen, sich selbt Mutter und Vater nennend, haben den Auftrag fernab von den Kriegen der Menschheit die Kinder großzuziehen.
Im Laufe der Jahre sterben immer mehr der Kinder, ohne dass anfangs ein Grund erkennbar wäre. Aber auch Kepler22b entpuppt sich als ein Planet mit gefährlichen Geheimnissen, als agressive Wesen die kleine Siedlung attackieren. Um die Gruppe zu schützen, verwandelt sich Mutter in einen sogenannten Nekromanten, eine gefährliche Kampfmaschine.
Als ein Kolonieschiff der Mithraisten erscheint, sieht Mutter die Mission bedroht. Sie zerstört das Raumschiff der Kolonisten, rettet aber eine Gruppe Kinder. Doch einige Mithraisten haben die Havarie ihres Schiffes überlebt und möchten mit Gewalt die Kinder zurückholen und die Androiden vernichten.
Schon in den Science-Fiction-Meilensteinen »Alien« (1979) und »Blade Runner« (1982) beschäftigte sich die Regie-Legende Ridley Scott mit künstlichen Menschen. Die Androiden in »Raised by Wolves« könnten perfekt aus diesen Universen stammen, obwohl es keine direkten Verweise darauf gibt. Indirekte Bezüge finden sich, so wurde Mutter auch der Bordcomputer der Nostromo in »Alien« genannt. Und künstliche Augen spielen auch im Meisterwerk »Blade Runner« eine zentrale Rolle (und führen zu einem der besten Zitate der Filmgeschichte). Die Mithraisten erinnern in ihren weißen Gewändern stark an Kreuzritter in »Königreich der Himmel« (2005). Es scheint als zitiert sich Sir Ridley Scott in dieser von ihm produzierten Science-Fiction-Serie selbst.
Die Menschheit (oder das, was von ihr geblieben ist) ist in Scott´s Vision polarisiert zwischen fanatischer Religion und Wissenschaft. Seine Sympathien liegen bei den Androiden, während fast alle Menschen von Hass, Lüge oder Gewalt getrieben scheinen.
Die Dänin Amanda Collin trägt die Serie mit ihrem beeindruckenden Schauspiel als Mutter. Als Androide hat sie zwei Programmierungen: eine als Übermutter, ständig um das Wohl ihrer menschlichen Kinder bemüht. Zum anderen kann sie sich in eine Kampfmaschine verwandeln. Auch ihr Partner, Vater, wird von Abubakar Salim absolut glaubwürdig verkörpert. Den menschlichen Gegenpart hat Travis Fimmel (»Vikings«) inne, der eine mächtige Leinwandpräsenz besitzt und sich zunehmend in einen fanatischen Charakter verwandelt.
Die Darstellung des Planeten Kepler 22b, aber auch der im Krieg versunkenen Erde, sind sehr überzeugend. Auch Raumschiffe und insbesondere die Androiden sind großartig designed. Die Ausstattung der Serie ist auf sehr hohem Niveu. Es macht Spaß in diese Science-Fiction-Welt einzutauchen.
Die erste Staffel ist bei Warner im Juni 2022 auf DVD und Blu-ray-Disc erschienen.
Fazit: Bildgewaltige Serie für Science-Fiction-Fans. Intelligent erzählt und von überragenden Darstellern getragen.
Harald Kloth
© 2022 Harald Kloth
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