Trek Nation

Ein Vater. Ein Leben. Ein Vermächtnis

2010

Regie: Scott Colthorp

 

„Die magische Zutat steckt nicht in Star Trek, sondern im Zuschauer."

Eugene Wesley „Gene“ Roddenberry

 

»Star Trek« ist neben »Star Wars« noch immer das bedeutendste Science-Fiction-Franchise. Neben den vielen Fernsehserien und Kinofilmen schreiben auch eine ungeheure Anzahl von Romanen, Comics, Zeitschriften und Webseiten dieses fiktive Universum ständig fort. »Star Trek« brach mit Konventionen (der erste Fernsehkuss zwischen Schwarz und Weiss in den 60er Jahren) und animierte viele Menschen sich mit Raumfahrt, Astronomie oder Physik auseinanderzusetzen. Vor allem aber steht »Star Trek« für eine positive Zukunftsvision, in der die Menschheit durch die Galaxie reisen kann und jede noch so fremdartige Lebensform ihre Daseinsberechtigung hat.

 

»Trek Nation« hat eine besondere Herangehensweise an das populäre Phänomen »Star Trek«. Der Sohn des Schöpfers, Eugene „Rod" Roddenberry, versucht in dieser Dokumentation seinen 1991 verstorbenen Vater Gene Roddenberry näher kennenzulernen. Er ergründet die Anfänge der Ur-Serie, die nur produziert werden konnte, weil Roddenberry sie den Produzenten als Western verkaufte. Einmalig für die Fernsehlandschaft war auch, dass zwei Pilotfilme produziert wurden.

 

Gene Roddenberry konnte in dieser Science Fiction-Serie (bis zu den ersten vier Staffel von »Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert«) seine Vision von menschlicher Ethik und positivem Fortschrittsglauben kreieren. Gerade die 60er Jahre waren geprägt von Vietnamkrieg und der Konfrontation der Supermächte. »Star Trek« bot dagegen einen Gegenentwurf mit einer futuristischen Welt ohne Materialismus, Rassentrennung, Hunger oder Armut.

 

In den Interviews, die Eugene „Rod" Roddenberry führte, wird deutlich welche Unzulänglichkeiten sein Vater hatte. Insbesondere die Drehbuchautorin Dorothy Catherine Fontana findet überaus ehrliche Worte ihrer Zusammenarbeit. Auch Familienprobleme der Roddenberrys werden thematisiert. Andererseits erfährt der Zuschauer auch um die weltweite Bedeutung von »Star Trek«. Diese Saga ist weit mehr als Science Fiction, es ist eine Idee, die länder- und gesellschaftsübergreifend die Fans - Trekkies genannt - bewegt.

Sehr interessant sind auch die Interviews mit den Filmikonen George Lucas oder J. J. Abrams.

 

Durch zahlreiche Ausschnitte (vor allem aus »Raumschiff Enterprise« und »Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert«) erhält der Zuschauer einen guten Einblick in den Star Trek-Kosmos. Teils seltene Interviewaufnahmen lassen diese Dokumentation auch für Star Trek-Fans zu einem lohnenden Erlebnis werden.

Die zwei DVDs sind in englischer Sprache mit deutschen Untertiteln. Auf der zweiten Bonus-DVD finden sich folgende Extras:

  • Extended Interviews with George Lucas, J. J. Abrams, Rick Berman, Stan Lee, Seth MacFarlane, Nick Sagan, Wil Wheaton, Ernie Over
  • Infinite Diversity: The Fans of Star Trek
  • A Star Trek ist born
  • Star Walking
  • Home Movies

Fazit: Eine sehr sehenswerte, weil unterhaltsame und ehrliche Dokumentation, die sich mit der Person Gene Roddenberry und seinem Werk "Star Trek" auseinandersetzt. In seinen besten Momenten lässt sie den Zuschauer an der emotionalen Reise des Sohnes auf der Suche nach dem Vater teilhaben. Faszinierend.

 

Harald Kloth

4 Sterne
4 von 5

© 2013 Harald Kloth

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