Text von Sylvain Runberg, Zeichungen von Marcial Toledano
Ludwigsburg ; Cross Cult ; 2021 ; 64 Seiten ; ISBN: 978-3-96658-485-2 ; Hardcover
Noch immer weiß niemand woher die Wesen kamen. Genausowenig ob es Außerirdische sind und wie intelligent sie sind. Über 50 unterschiedliche Wesenheiten konnten ausgemacht werden, ob sie miteinander in Kontakt stehen ist unklar. Es gibt darunter sogenannte Tauchende, Psychische oder Territorier, alle mehr oder weniger gefährlich.
Doch zunehmend erscheinen die Menschen selbst als Bedrohung ihrer selbst. Die sogenannten Widerstandskämpfer bekämpfen die Wesen mit allen Mitteln. Aber ebenso Menschen, die ihren Fanatismus nicht teilen. Diese werden als Feinde behandelt und getötet.
So wird auch Andrews Freundin Bianca vom Widerstand ermordet. Kim und Lindsey suchen nach Andrew, der seit dem Überfall des Widerstands verschwunden ist. Neal Banks, Anführer der Widerständler, lässt auf brutalste Art sogenannte "Gläubige" ermorden. Diese Gruppe verehrt die Wesen kultisch als Götter aus dem All. Aber eigentliches Ziel von Banks ist der Beschuß der Invasoren mit erbeuteten Atomwaffen.
Im zweiten Band von "Virus Omega" (Original: "Les Dominants") des Duos Runberg ("Orbital") und Toledano ("Tebori") ist Andrew Kennedy mehr oder weniger zur Passivität verdammt. Um bei seiner Tochter zu sein, fügt er sich dem Widerstand und versucht trotzdem irgendwie seine Moral zu behalten. Es wird interessant zu sehen sein, wie sich Andrews völlig fanatisierte Tochter und sein Sohn im weiteren Verlauf der Geschichte entwickeln.
Das Hauptthema dieses Bandes ist militärischer und religiöser Fanatismus. Und wie schon im ersten Teil, ist der Gewaltfaktor auch hier sehr hoch. Die Geschichte ist spannend erzählt und dynamisch illustriert. Bemerkenswert ist die stimmungsvolle Farbgebung. Die Wesen stechen durch ihre intensiven Farben hervor und bilden einen starken Kontrast zur Umgebung. Das Faszinosum der Invasoren bildet weiterhin den großen Pluspunkt dieser dystopischen Science-Fiction-Serie in einer zerstörten Welt.
Als Extras finden sich drei fiktive Zeitungsartikel zur Widerstandsbewegung (zwei Seiten), zu den Gläubigen (drei Seiten) und zu San Francisco und den Artefakten (drei Seiten) aus den Jahren 2024 und 2026. Optisch hat der Cross Cult Verlag die Serie ansprechend und wertig gestaltet.
Fazit: Brutale Fanatiker in einer dystopischen USA voller gefährlicher Aliens.
Harald Kloth